Nokia- ein gefallener Engel
Lange war der finnische Handy-Hersteller Weltmarktführer. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein: zum Jahresbeginn erlitt Nokia einen enormen Verlust von 929 Millionen Euro. Und auch bei den technologischen Entwicklungen hinken die Finnen der Konkurrenz hinterher. Nokia- ein aus weiten Höhen gefallener Engel.
Bei Nokia häufen sich derzeit die Hiobsbotschaften. Bei den Smartphones ist die Konkurrenz mit Produkten wie dem iPhone oder den Android-Geräten dem finnischen Konzern weit voraus. Außerdem konnte der Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks noch immer nicht die erhofften Gewinne erbringen- im Gegenteil. Insgesamt konnte Nokia 82,7 Millionen Mobiltelefone verkaufen- und lag damit hinter dem großen Konkurrenten Samsung. Zudem musste zu Jahresbeginn ein gewaltiger Verlust von 929 Mio. Euro verzeichnet werden. Der bisherige Verkaufschef Colin Giles wird bald seinen Hut nehmen.
Konnte Nokia im ersten Quartal des Jahres 2011 noch schwarze Zahlen in Höhe von 344 Mio. Euro schreiben, sackte der Jahresumsatz im Vergleich zum letzten Geschäftsjahr um 29,3 Prozent ab auf 7,35 Mrd. Euro. Bei dem Kerngeschäft mit Mobiltelefonen brach der Umsatz im Jahresvergleich gar um 40 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro ein. Allein die Sanierung von Nokia Siemens Networks kostete 772 Millionen Euro. Die Aktie fiel nach Bekanntgabe dieser Zahlen zeitweise auf einen Tiefstand von nur noch vier Prozent. Das Unternehmen verlor damit binnen einer Woche knapp ein Viertel des Börsenwerts.
Vor allem bei dem Geschäft mit Smartphones ist Nokias Schwäche deutlich ersichtlich. Auch die Hoffnungsträger, die Lumia-Telefone mit dem Betriebssystem von Microsoft, Windows Phone, konnten die in sie gesetzten Erwartungen bei weitem nicht erfüllen. Der Smartphone-Absatz halbierte sich, insgesamt wurden nur 11,9 Millionen Geräte verkauft.